Dienstag, 17. Dezember 2013

Adventskalender Nummer 17 ... öffnet sich bei Stefanie

 
Heute öffnet sich die Tür bei Stefanie für Dich, also
angeklickt und rüber gehüpft.
 
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Warten auf den Engel

Die Nacht in einer dieser letzten Wochen vor dem Weihnachtsfest ist frostig und klar. Das Kind sitzt am Fenster und schaut zu den Sternen hinauf. Wie hell sie funkeln! Ob dort die Engel wohnen? Oder gibt es sie nicht, so wie es die Leute immer sagen? Nein, das mag das Kind nicht glauben. „Ihr seid da, ihr Engel, ja?“, flüstert es und winkt den Sternen zu. „Für jeden seid ihr da. Auch für mich.“ Es ist still draußen. Die Stadt hat sich zum Schlafen gelegt. Das Kind sitzt da und lauscht. Da, plötzlich, blinkt ein Stern ihm zu. Das Sternenlicht kommt näher, wird größer, heller. Aufgeregt starrt das Kind das Licht an.
„Du solltest längst schlafen“, raunt ihm da eine Stimme zu. „Schlafen und träumen.“ Schlafen? Jetzt? Nun ist das Kind hellwach. „Bist du ein Engel?“, ruft es in die Nacht hinaus. „Wo bist du?“ „Hast du schon je einen Engel gesehen?“, fragt die Stimme zurück. Das Kind schüttelt den Kopf. „Nein. Und deshalb sitze ich hier und warte. Bald ist Weihnachten. Bestimmt sind viele Engel unterwegs.“ Es beugt sich ein Stück weiter aus dem Fenster. „Ich kann dich nicht sehen. Wo hast du dich versteckt?“ „Das darf ich dir nicht verraten. Aber sag: Weißt du nicht, dass du schon Engel gesehen hast?“, fragt das fremde unsichtbare Wesen. „Es leben so viele von uns auf dieser Erde. Zumeist bleiben sie unerkannt.“ „Haben diese Erdenengel auch Flügel?“ Die Stimme des Kindes ist heiser vor Aufregung. „Oh, ich möchte so gerne einem Engel mit Flügeln begegnen.“ „Die triffst du nur im Traum. Wusstest du das nicht?“ „Meine Mama ist auch ein Engel. Sagt Papa. Ich kann sie auch nur im Traum treffen.“ Das Kind stockt, dann fährt es leise fort. „Aber sie kommt nicht mehr in meine Träume. Schon lange nicht mehr. … – … Sie fehlt mir so sehr.“ „Das ist mir bekannt.“ Die fremde Stimme klingt weich nun. „Und deshalb wartest du nun am Fenster?“ Das Kind nickt. „Vielleicht sieht sie mich.“ Es stutzt, überlegt, spürt, wie sein Herz schneller zu schlagen beginnt. „Nein, sie hat mich gesehen. Gerade eben. Und ich glaube, sie fände es besser, wenn ich nun endlich ins Bett ginge.“ Das Kind lacht auf. Dann ruft es „Gute Nacht, du unsichtbarer Engel!“ und „Frohe Weihnachten!“ in die Nacht hinaus. „Frohe Weihnachten! Und schlaf gut!“ Der ‚Engel’ am Fenster des Hauses ein Stockwerk höher lächelt, dann zieht ‚er’ vorsichtig den Klappladen zu.

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Grüssle Sandra

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